Über den Soldiner Kiez
Am nordöstlichen Rand des Bezirks Mitte liegt der Soldiner Kiez, ein Stadtteil mit ca. 20.000 Bewohner*innen. Quer durch den Kiez verläuft die namensgebende Soldiner Straße (nach der ehemaligen Stadt Soldin, die jetzt zu Polen gehört und in Myślibórz umbenannt wurde) und längs verläuft die Panke.
Wer hier wohnt, genießt die gute Nachbarschaft „wie in einem Dorf“, bloß dass dieses Dorf sehr viel heterogener ist als Dörfer normalerweise zu sein pflegen! Mehr als 70 Nationen sind hier vertreten, in jeder ganz normalen Schulpause geht es internationaler zu als bei einem EU-Partnertreffen im Kanzlerinnenamt, und trotzdem – oder gerade deshalb – engagieren sich die Akteure im Kiez.
Über das Quartiersmanagement
Seit 1999 unterstützt das Berliner Quartiersmanagement (QM) benachteiligte Stadtteile (Quartiere). Es startete als Pilotprojekt im Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt“.
Berliner Quartiersmanagement stabilisiert Stadtteile, denen droht, von der gesamtstädtischen Entwicklung abgehängt zu werden. Quartiersmanagement soll negative Folgen von gesellschaftlicher Benachteiligung abmildern oder kompensieren. Damit Quartiere mit besonderen sozialen Integrationsaufgaben ihr Potenzial entwickeln können, aktiviert Quartiersmanagement die Bewohnerschaft und beteiligt sie an der Weiterentwicklung ihres Kiezes.
Im Monitoring Soziale Stadtentwicklung, das anhand von Kennzahlen wie Arbeitslosigkeit, Bezug von Transferleistungen, Fluktuation und Migrationsanteil unter Jugendlichen besondere Bedarfe von Stadtteilen erfasst, stand der Soldiner Kiez (Stand 2006) an 319.-ter Stelle, was nicht so schlimm gewesen wäre, wenn es nicht nur 319 Plätze gegeben hätte. Seitdem geht es aber stetig aufwärts!
Tauchgang im Soldiner Kiez
Nachdem der Auftrag aufgegeben wurde vom Quartiersmanagement Soldiner Straße hat es sofort mit der Recherche angefangen: Rundgang durch den Kiez, Gespräche mit dem QM-Team, lesen von Material wie Broschüre, Artikeln, Videos, etc. Daraus wurde eine Liste von Stichwörtern und Sätzen zusammengestellt und auch kategorisiert. Die Liste wurde dann nach und nach bearbeitet und zu einer engeren Auswahl von Stichwörtern.
Die Suche nach der passende Schriftart
Nach der Recherchephase war es danach möglich eine Liste von Schriftarten aufzustellen, die zu den Stichwörtern einen Bezug haben. Durch mehrere Feedback-Runden wurde die Liste präziser, Typos wurden ausgeschlossen und es wurde nach neuen Schriftarten gesucht.
Zu den Schriftarten wurden dann auch spezifische Designanforderungen angegeben wie zum Beispiel „rund”, „Strich”, „Verbindung” oder „stark”. Nach mehreren Iterationsschleifen wurde die Auswahl getroffen: als Grundlage des Designs wurde die Schrift INFIDEL angesetzt. Anpassungen wurden bewusst noch hinzugefügt um noch näher an das Konzept für den Soldiner Kiez zu kommen. Et voilà !
Zeit für Siebdruck
Nachdem das Design abgeschlossen wurde ging es weiter mit dem Druck. Die T-Shirts wurden im Stattlab bedruckt, einer Siebdruckwerkstatt in Wedding, in der verschiedenste Künstler und Designer Postkarten, Plakate oder auch Textilien bedrucken können. Eine erste Auflage von 50 T-Shirts wurden vorbereitet und Postkarten wurden auch noch bedruckt.
Was ist Siebdruck
Der Siebdruck ist eine spannende Drucktechnik, die auf viele unterschiedlichen Materialien erfolgen kann. Beim Siebdruck wird Druckfarbe mittels einer Rakel durch ein feinmaschiges Sieb auf den Bedruckstoff gedrückt.